Im Zuge der Veröffentlichung der finalen Kennzahlen für das erste Halbjahr 2024 des Konzernverbunds United Internet wurden auch die Zahlen von 1&1 bekanntgegeben. Darin zeigt sich ein Nachhall des Netzausfalls im Mai.
Bei einer Online-Pressekonferenz stellte Ralph Dommermuth, Vorstand von United Internet, am 8. August die finalen Kennzahlen zum ersten Halbjahr 2024 vor. Dabei ging es sowohl um die Zahlen von United Internet als auch dazugehörigen Marken wie 1&1.
Demnach stieg im 1. Halbjahr 2024 die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge um 330.000 auf 28,78 Mio. Verträge. Im Segment „Consumer Access“ kamen 90.000 Verträge hinzu und im Segment „Business Applications“ 130.000 Verträge. Weitere 110.000 Verträge seien im Segment „Consumer Applications“ zu verzeichnen.
Der Umsatz sei im 1. Halbjahr 2024 von 3.014,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum um 2,8 Prozent auf 3.099,9 Millionen Euro gestiegen. Für den lediglich moderaten Umsatzanstieg sehe man vor allem folgende Ursachen: geringere Hardware-Umsätze (insbesondere Smartphones) im Segment „Consumer Access“ (-37,5 Millionen Euro im Vergleich zu H1 2023) sowie geringere Aftermarket-Umsätze im Segment „Business Applications“ (-18,8 Millionen Euro im Vergleich zu H1 2023). Hardware- und Aftermarket-Umsätze seien margenschwach und haben nur sehr geringe Auswirkungen auf das Ergebnis.
United Internet habe am 2. August seine Jahresprognose angepasst und nach unten korrigiert. Das Unternehmen erwartet nunmehr in 2024 einen Umsatz von circa 6,4 Milliarden Euro (bisher erwartet: circa 6,5 Milliarden Euro; 2023: 6,213 Milliarden Euro).
Ein vorübergehender Ausfall des 1&1 Mobilfunknetzes Ende Mai 2024 hat sich nun auch in den Kennzahlen zum ersten Halbjahr niedergeschlagen. So sei es zu erhöhten Kündigungsaussprachen gekommen, die vor allem im Juni und Juli wirksam wurden. Dadurch fiel das Vertragswachstum und damit einhergehend auch das Wachstum beim Service-Umsatz sowie beim EBITDA im ersten Halbjahr 2024 niedriger als erwartet aus.
Grundsätzlich sei die Zahl der Kundenverträge im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 90.000 gestiegen – auf 16,35 Millionen Verträge. Das Wachstum basierte auf 110.000 neu gewonnenen Mobile Internet-Verträgen, deren Bestand sich zum Ende des ersten Halbjahres 2024 auf 12,36 Millionen belief. Gleichzeitig reduzierte sich die Zahl der Breitbandkunden leicht um 20.000 auf 3,99 Millionen Anschlüsse.
Der margenstarke Service-Umsatz wuchs im ersten Halbjahr 2024 um 3,8 Prozent auf 1.644,9 Millionen Euro (H1 2023: 1.584,6 Millionen Euro), während der margenschwache Hardware-Umsatz auf 371,0 Millionen Euro (H1 2023: 408,5 Millionen Euro) zurückging. Insgesamt wuchs der Umsatz um 1,1 Prozent auf 2.015,9 Millionen Euro (H1 2023: 1.993,1 Millionen Euro).
Auch im 3. Quartal wird damit gerechnet, dass das Wachstum geringer als geplant ausfallen wird. Daher hat auch die 1&1 AG am 2. August 2024 ihre Prognose angepasst. Die Gesellschaft erwartet nunmehr für das Geschäftsjahr 2024 einen Anstieg des Service-Umsatzes um circa 3 Prozent auf circa 3,33 Milliarden Euro (bisher erwartet: plus circa 4 Prozent auf circa 3,37 Milliarden Euro nach 3,243 Milliarden Euro in 2023).